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«Das neue ewl Areal wird wegweisend»

Mit Spannung erwarten wir den Volksentscheid im nächsten Juni. Werden die Stadtluzernerinnen und -luzerner die Überbauung des ewl Areals unterstützen? Das Projekt wird einen ganzen Stadtteil prägen. Was es für ewl bedeutet und für die Bewohnerinnen und Bewohner, erklärt Rolf Marti, unser Leiter Immobilien.

29. Januar 2024Text  Alain Brunner Fotos  Eveline Beerkircher

Der Countdown läuft. Am 9. Juni 2024 stimmen die Stadtluzernerinnen und –luzerner über ein bedeutendes Bauprojekt ab. Über elf Jahre Planung stecken in diesem Vorhaben, das den Namen «Rotpol» trägt. Auf dem heutigen ewl Areal soll ein ganz neues Quartier entstehen: durchmischt, zeitgemäss und nachhaltig. Ein Gemeinschaftsprojekt für ein Wohn-, Arbeits- und Freizeitareal. 

Auch Rolf Marti, unser Leiter Immobilien, blickt gespannt auf diese entscheidende Phase. Das Projekt wird ihn in Zukunft fordern. Rolf Marti ist verantwortlich für die Abstimmung der Baustelle mit dem laufenden Betrieb der ewl. Zudem für unseren Teil des Mieterausbaus – also wie wir die neuen Raumverhältnisse gestalten und konzipieren. «Für uns schafft der Volksentscheid im Juni Klarheit. Danach kann es richtig losgehen.» 

Rotpol: Viele Bedürfnisse unter einem Hut 

Das Bauvorhaben Rotpol ist ein «Mammutprojekt». Es umfasst einen komplett neuen Hauptsitz für die ewl, also inklusive Werkstatt, Lager und Tiefgarage. Dazu neue Büroräume für uns und Räume für die Stadt Luzern. Zusätzlich gemeinnützige Wohnungen, Alterswohnungen, auch eine Wache für die Feuerwehr sowie Stützpunkte für den Zivilschutz und den Rettungsdienst. Alles ist Teil der Projektplanung.  

Dafür gründete ewl gemeinsam mit der Stadt Luzern und der abl allgemeine baugenossenschaft luzern die ewl Areal AG, mit Anja Kloth als Geschäftsführerin. Die ewl Areal AG ist für die gesamte Vorarbeit, für die weitere Planung, die Koordination mit den Partnern und für die Realisierung zuständig. Rolf Marti kümmert sich seitens ewl um alle Belange rund um das Projekt, neben den täglichen Immobiliengeschäften. 

 


«Ich freue mich, so etwas Grosses mitzugestalten»

Rolf Marti, Leiter Immobilien


Der 46-jährige Marti leitet die neu geschaffene Stelle als Leiter Immobilien seit Juni 2023. Seine Motivation ist klar: «Ich freue mich, so etwas Grosses und Zukunftsweisendes mitzugestalten. Ich kann meinen Teil beitragen und unsere Mitarbeitenden bei ihrem Weg in die Zukunft begleiten.» Seine zwölf Jahre Erfahrung als Gemeinderat von Ruswil werden ihm bei seiner Aufgabe helfen. Der Bau- und Infrastrukturvorsteher kennt sich mit komplexen Bau- und Bewilligungsprozessen bestens aus. 

Moderne Infrastruktur für ewl 

Das Projekt Rotpol ist für ewl wichtig. «Es schafft ideale Bedingungen und neue Möglichkeiten für gemeinsames Arbeiten. Denn wir brauchen eine zeitgemässe Infrastruktur, um eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Energie sicherzustellen.» Der neue Hauptsitz von ewl soll diesem Anspruch auch in der Zukunft gerecht werden, so Marti. 

Geplant ist unter anderem, dass die Arbeitsplätze der «Handwerker» mit den Arbeitsplätzen im Bürobereich quasi «verschmelzen». Offene Begegnungsräume werden entstehen. «So werden wir uns besser austauschen können», sagt Marti. Prozesse, logistische Abläufe und der Warenfluss sollen ideal aufeinander abgestimmt werden.  

Flexible Arbeitsplätze, offene Bürolandschaften, Ruhezonen für konzentriertes Arbeiten sowie Projekt- und Kreativräume sind vorgesehen. «Das Konzept mit flexiblen Arbeitsplätzen wird bereits jetzt in den bestehenden Büroräumlichkeiten getestet und kann sukzessive eingeführt werden.»

Langer Atem nötig 

Das alte Gebäude auf dem ewl Areal ist in die Jahre gekommen. Jetzt einfach abzuwarten bis ein Neubau kommt, sei keine Option. Deshalb werden sicherheitsrelevante Unterhaltsarbeiten am Haus oder Veränderungen, die ewl aufgrund neuer Arbeitsformen braucht, noch in den alten Gebäuden realisiert. «Mit Blick auf die lange Zeitspanne des Projekts Rotpol ist es wichtig zu investieren, wenn es nötig ist», sagt Marti. So wurde etwa der Empfang neu gestaltet oder es gab jüngst einige Neuerungen in der Cafeteria. «Zentral in diesem Zusammenhang ist für uns vor allem die Arbeitgeberattraktivität.»


Zweiter Anlauf für das Projekt 

Die Planungsphase für das Projekt Rotpol dauert länger als ursprünglich geplant. Denn eigentlich hätte die Abstimmung über die Finanzierung der städtischen Anliegen vor einem Jahr stattfinden sollen. Aber im Mai 2023 wies der Grosse Stadtrat den Bericht und Antrag zurück, weil stark steigende Kosten zu erwarten waren.  

Die ewl Areal AG nutzte die Zeit, um die Anregungen der Politik zu prüfen und wo möglich zu integrieren. Die offenen Punkte sind inzwischen bereinigt. So reduzierte der Stadtrat den Raumbedarf für die städtischen Nutzungen. Er verzichtet auf die ursprünglich geplanten Aussendepots für das Strasseninspektorat und Stadtgrün im zweiten Untergeschoss. Die ewl Areal AG hat mit dem Totalunternehmen Halter AG ein Kostendach für das Gesamtprojekt vertraglich vereinbart und die Fremdfinanzierung ist sichergestellt.  

Herausforderungen während der Bauphase 

Dieser zweite Anlauf hat das Projekt verzögert. Der neue Zeitplan sieht wie folgt aus: Bei einer ersten Etappe werden vor allem die Gebäude und Räumlichkeiten für ewl sowie Büroräumlichkeiten der Stadt realisiert. Die zweite Etappe ist für die Ausbauten der städtischen Bedürfnisse eingeplant (Feuerwehr, Zivilschutz und Rettungsdienst) sowie für die Ausbauten von abl und den Alterswohnungen.  


«Die lange Bauphase wird unseren Betrieb enorm beeinflussen»

Die Dimension des Projekts hat grosse Auswirkungen. «Die lange Bauphase bedeutet viel Koordinationsaufwand. Das wird unseren Betrieb enorm beeinflussen», so Marti. «Von uns wird eine abgestimmte Planung und viel Flexibilität verlangt. Je nach Phase müssen Materialien verschoben oder vermehrt bei Lieferanten gelagert werden.»   

Das bringt einige Herausforderungen mit sich, vor allem für die Logistik. «Wir werden auch Lösungen für die Mitarbeiterparkplätze erarbeiten müssen oder für die Platzverhältnisse der Betriebsfahrzeuge». Da die verbleibende Zeit bis zum Baustart entsprechend genutzt werden kann, ist Marti zuversichtlich, dass dies gelingen wird. 

Nachhaltigkeit wird gross geschrieben 

Für alle Beteiligten ist es zentral, dass das Projekt Rotpol nachhaltig ist. Wie wird dieser Anspruch erfüllt? ewl wird das Areal mit Wärme und Kälte versorgen. Der heute unterirdisch geführte Allmendlibach, der entlang der Industriestrasse verläuft, wird auf einer Länge von 180 Metern freigelegt. Rund 60 Bäume sollen das neue Areal angenehm begrünen. Und Solarpannels  liefern zusätzlich wertvolle Energie. «Die Menschen sollen sich hier in einer vielfältigen und nachhaltigen Umgebung treffen können», bringt es Marti auf den Punkt. 

Das gesamte ewl Areal wird zu einem offenen, gesellschaftlichen Ort. Die Aussenräume sollen von den Anwohnerinnen und Anwohnern, des gesamten Quartiers wie auch von den Mitarbeitenden gemeinschaftlich genutzt werden können. Die Stadt Luzern wiederum wird bei ihrem Ziel unterstützt, den genossenschaftlichen Wohnbau zu fördern. Auch Alterswohnungen sind vorgesehen.    

Nicht zuletzt bleibt auch die bauliche Vergangenheit und die Geschichte des Quartiers mit dem «Roten Haus» erhalten. «Mit der Bewahrung des Roten Hauses tragen wir der Industriegeschichte Sorge. Aus der schönen Industriehalle soll ein Treffpunkt für das Quartier und für die Öffentlichkeit entstehen.» Aus der Vogelperspektive betrachtet, und mit Blick auf die Überbauung Industriestrasse, wird ein ganzer Stadtteil aufgewertet.  

Schliesslich bleibt ewl für ihren Versorgungsauftrag optimal aufgestellt, wovon am Ende die Stadtluzernerinnen und -luzerner profitieren. «Das Projekt Rotpol wird wegweisend sein für ewl und für das ganze Quartier», ist Marti überzeugt. «Wir können gemeinsam mit den Projektpartnern den Grundstein für eine nachhaltige, zukunftsgerichtete Entwicklung legen.»


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